Cipresso Kiosk: kein Urlaub, kein Lohn, keine Kündigung

Aufgrund der Zurückhaltung ausstehender Löhne einer Beschäftigten befindet sich die
Basisgewerkschaft Freie ArbeiterInnen Union (FAU) Aachen im Arbeitskampf.

Layla(19) arbeitet seit Oktober beim Cipresso Kiosk. Der Lohn wurde nur im ersten Monat, nach mehrfachem Nachhaken und viel zu spät ausgezahlt. Die Löhne für November, Dezember und Januar wurden überhaupt nicht gezahlt. Der Urlaubsanspruch wurde im Arbeitsvertrag einfach durchgestrichen.

„Ich hatte auf einmal sehr wenig Geld und musste massive Einsparungen machen, was mein Leben sehr eingeschränkt hat. In manchen Monaten hatte ich in den letzten Wochen kein Geld mehr für Essen und musste bei anderen Leuten gammeln“, erzählt Layla.

Nach einer Krankschreibung kündigte der Geschäftsführer Ende Dezember per WhatsApp an, dass er die Stelle neu besetzen müsse. Layla wurde aus der WhatsApp Gruppe für die Schichtpläne entfernt. Als sie zu ihrer Schicht kommt ist bereit ein anderer Mitarbeiter eingeteilt. Der Chef ist nicht erreichbar und hat sie bei WhatsApp blockiert.

„Wegen einer Krankmeldung hat mich mein Chef aus der Gruppe für Schichtpläne geschmissen, ich weiß nicht mehr, wann ich arbeiten soll. Eine Kündigung habe ich bis heute nicht gesehen!“, erzählt Layla

„Die Geschäftsführung von Cipresso Kiosk denkt, dass sie die Mitarbeiter einfach ohne Kündigung und ohne Kündigungsfrist auf die Straße setzen und dabei noch mehrere Monatslöhne einbehalten kann. Da sich Layla aber gewerkschaftliche Unterstützung geholt hat, wird das in diesem Fall nicht funktionieren“. erklärt Fiona, ein Mitglied der FAU Aachen.

Layla hat zusammen mit der FAU Aachen Klage vor dem Arbeitsgericht gegen den Cipresso Kiosk erhoben und fordert die ausstehenden Monatslöhne ein.

Am Montag den 13.02.2023 um 17:00 Uhr findet zu diesem Anlass eine Kundgebung vor der Filiale in der Habsburger Allee 16 statt.

„So ein Verhalten der Arbeitgeber beobachten wir sehr oft bei Minijobs. Löhne werden nicht bezahlt, Urlaubsansprüche werden nicht gewährt, oder der Chef meint bei Krankheit keinen Lohn zahlen zu müssen. Dann werden die Betroffenen ohne rechtmäßige Kündigung auf die Straße gesetzt, offene Ansprüche werden einfach einbehalten. Ändern wird sich das nur, wenn wir uns zusammen organisieren.“ erläutert Paul, ein Mitglied von der FAU Aachen.

Sobald der Termin für die Güteverhandlung feststeht, werden wir darüber informieren.

Freie Arbeiterinnen Union Aachen
c/o Infoladen
Bismarckstr 37
52066 Aachen
fauac-kontakt@fau.org
www.fau.org
Aachen, 09.02.2023

Fraunhofer Institut verweigert weiterhin Lohnforderung – Keine Einigung beim Arbeitsgericht

Aachen, 28.09.2022. Das Fraunhofer IME Institut in Aachen weigert sich weiterhin einer Lohnforderung der ehemaligen studentischen Hilfskraft Lara M. nachzukommen. Beim Gütetermin am Aachener Arbeitsgericht am 22.09.2022 konnte keine abschließende Einigung zwischen beiden Parteien erzielt werden. Die Gewerkschaft „Freie Arbeiter*innen Union“ (FAU), die Lara in diesem Fall vertritt, konnte aber einen ersten Teilerfolg verkünden. Nach Einreichung der Klage gegen das wissenschaftliche Institut wurden Lara ihre Resturlaubstage ausgezahlt.

„Die Auszahlung des Resturlaubs ist rechtlich unumstritten. Trotz deutlicher Aufforderung seitens der FAU wurde das Geld vom Fraunhofer IME erst gezahlt, als die Klage beim Arbeitsgericht eingereicht wurde. Es ist beschämend, dass wir erst zu rechtlichen Mitteln greifen mussten, bevor das Fraunhofer Laras Urlaubsanspruch ausgezahlt hat.“, so Luca Schmied, Sprecher der FAU Aachen.

Für die in der Coronapandemie entstandenen Minusstunden konnte bei dem Gerichtstermin keine Einigung erzielt werden. In der Diskussion wurde deutlich, dass das Stundenkonto von Lara aufgrund des Annahmeverzugs zu Unrecht vom Fraunhofer IME mit Minusstunden belastet worden war. Strittig ist nun noch, inwiefern dies bereits durch eine Freistellung am Ende von Laras Arbeitsverhältnis beglichen wurde.

Hier zeigte das Fraunhofer IME bei der Güteverhandlung wenig Kompromissbereitschaft. Der Vorschlag der Richterin, die Hälfte der Forderung (250€) an Lara zu zahlen, wurde vom Anwalt des Instituts abgelehnt. Zur weiteren Klärung wurde ein Kammertermin für Januar 2023 anberaumt.

„Es ist völlig absurd, wie vehement das Fraunhofer IME sich weigert, auf einen Vergleich einzugehen. Vorallem, wenn man bedenkt, dass es sich hier um einen für ein so großes Unternehmen verschwindend geringen Betrag von 500 € handelt, der für die Klägerin Lara aber eine große Summe darstellt.“, so Schmied.

Weitere Informationen und Kontakt:

Email: fauac-sekretariat@fau.org

Homepage: https://aachen.fau.org/

Twitter: @AachenFau

Pressemitteilung: Fraunhofer Institut verweigert Lohnforderung – Der Fall landet vor dem Arbeitsgericht

Aachen, 13.09.2022. Das Fraunhofer IME Institut in Aachen weigert sich einer Lohnforderung der ehemaligen studentischen Hilfskraft Lara M. nachzukommen. Zu Beginn der Coronapandemie soll das renommierte Institut Lara zu Unrecht Minusstunden berechnet haben. Als Lara einforderte, die Minusstunden nicht nacharbeiten zu müssen, wurde ihr befristeter Arbeitsvertrag nicht verlängert. Mit Unterstützung der Gewerkschaft „Freie Arbeiter*innen Union“ (FAU) macht Lara ihre Forderung am Arbeitsgericht Aachen nun geltend. Der erste Verhandlungstermin soll am 22.09.22 um 12:40 Uhr im Saal A 1.027 des Arbeitsgerichts Aachen stattfinden.

Mit dem Ausbruch der Coronapandemie in Deutschland wurde Lara angewiesen vorerst nicht zur Arbeit zu kommen, ohne Aufgaben fürs Home Office zu bekommen. In dieser Zeit wurden Lara Minusstunden berechnet. Bei Naturereignissen, wie einer Pandemie, trägt allerdings nach ständiger Rechtsprechung der Betrieb das Risiko des Arbeitsausfalles. Der Lohn muss fortgezahlt werden, ohne das der Arbeitsausfall nachgearbeitet werden muss. So scheint es auch bei dem Fall von Lara zu stehen. Die Berechnung der Minusstunden wäre somit unrechtmäßig.

Nachdem Lara ihre Forderung gegenüber dem Institut geäußert hatte, wurde sie nach einem fruchtlosen Gespräch unwiderruflich freigestellt. Ihr befristeter Vertrag wurde nicht verlängert. Zudem wurde ihr Zugang zum Institut und Kommunikationsstrukturen gesperrt. Dabei soll einige Wochen zuvor noch über eine mögliche Promotion am Fraunhofer IME gesprochen worden sein.

„Es ist schockierend, wie das Fraunhofer IME auf die Forderung reagiert hat. Anstatt ein konstruktives Gespräch zu suchen, wurde Lara so behandelt, als wenn sie und ihre Forderung eine Gefahr für den Institutsfrieden darstellen. Ein konstruktiver Umgang wäre hier wünschenswert und angebracht gewesen.“, so Luca Schmied, ein Sprecher der FAU Aachen.

Damit steht nun, nach der Beendigung des Arbeitsverhältnisses, die Auszahlug des Lohns von 33 Arbeitsstunden an Lara aus. Der ausstehende Lohn soll nun eingeklagt werden.

„Durch den Gerichtstermin wollen wir nun eine Klärung des Konflikts anstreben und es auch anderen Angestellten des Fraunhofer IME ermöglichen, gegebenenfalls zu Unrecht berechnete Minusstunden während der Coronapandemie zurückerstattet zu bekommen.“, so Schmied.


Die FAU wird den Fall mit öffentlichen Aktionen begleiten. Denn laut der Gewerkschaft handelt es sich hierbei nicht um ein individuelles, sondern um ein gesellschaftliches Problem.

„Laras Fall ist kein Einzelfall. Fast immer beschränken sich Verträge von studentischen Hilfskräften auf wenige Monate, womit der gesetzliche Kündigungsschutz umgangen wird. Unliebsame Mitarbeiterinnen, die arbeitsrechtliche Mindeststandards einfordern, setzen ihre Vertragsverlängerung aufs Spiel. Das ist jetzt bei Lara passiert. Und das ist ein Skandal.“, so Schmied weiter.

Weitere Informationen und Kontakt:

Luca Schmied: 0049-163-228-4060

Email: fauac-sekretariat@fau.org

Twitter: @AachenFau

01.03.20 – Filmabend: “Babylohn System” und KüfA

Jeden 1. Sonntag im Monat laden wir herzlich in den Infoladen ein, um einen gemütlichen Abend mit uns zu verbringen. Es wir eine vegane KüfA geben und wir zeigen den Film „Babylon System“:

„Babylon System“ dokumentiert den Kampf gegen außertarifliche prekäre Arbeit im Kino Babylon Berlin-Mitte. Im Kino Babylon, dem senatsgeförderten Kommunalkino mit dem “Links”-Image, haben sich die Beschäftigten gemeinsam mit der FAU (Freie Arbeiterinnen und Arbeiter Union) organisiert. „Babylon System“ dokumentiert den Kampf, wobei nicht nur Belegschaft und Kinoleitung aneinander stoßen, sondern auch verschiedene gewerkschaftliche Strategien. Der Film blickt hinter die Kulissen des Arbeitskampfes und analysiert ein Paradebeispiel zunehmender Prekarisierung im Kulturbetrieb.
Dokumentarfilm von Freundeskreis Videoclips | 2010 | 52 Minuten.

Wer Lust zu schnibbeln hat, kann gerne um 17:30 Uhr helfen kommen. Um 20 Uhr beginnt der Film.

Eintritt und Essen sind frei, Spenden sind willkommen.

Vorher findet wie gewohnt die Beratungsstelle der FAU Aachen von 15:00-17:00 Uhr statt.

Sonntag, 01.03.2020 – Infoladen Aachen, Bismarckstraße 37

02.02.20 – Filmabend: “StrikeBike” und KüfA

Wir laden herzlich in den Infoladen ein, einen ersten gemütlichen Abend mit uns zu verbringen. Es wird eine KüfA geben und wir zeigen den Film “StrikeBike – Eine Belegschaft wird rebellisch”:

Voller Wut im Bauch besetzte die Belegschaft der Fahrradfabrik Bike Systems in Nordhausen am 10. Juli 2007 ihren Betrieb. Mit dem Beschluss des neuen Eigentümers, das Werk an diesem Tag komplett zu schließen, hatten sich die 135 Frauen und Männer in Thüringen schon fast abgefunden. Als ihnen die Geschäftsführung an diesem Tag aber mitteilte, dass Lone Star nicht mal mehr die Abfindungen und die ausstehenden Löhne bezahlen wollte, war das Maß voll. Im Zentrum der Dokumentation „Strike Bike – Eine Belegschaft wird rebellisch“ stehen die Arbeiterinnen und Arbeiter von Bike Systems. Sie kommen selbst zu Wort und erzählen ihre Geschichte. Sie berichten über die Schwierigkeit, eine Betriebsbesetzung zu organisieren und wie die Idee geboren wurde, ein Fahrrad zu produzieren.

Der Eintritt ist frei. Ab 18 Uhr wird gekocht, wir freuen uns über Hifle! Um 20 Uhr geht der Film los.

Vorher findet wie gewohnt die Beratungsstelle der FAU Aachen von 15:00-17:00 Uhr statt.

Sonntag, 02.02.2020 – Infoladen Aachen, Bismarckstraße 37

 

Willkommen bei der FAU Aachen

Willkommen bei der FAU Aachen.

Wir sind das Aachener Syndikat der Freien Arbeiter*innen Union. Das ist eine bundesweit agierende kämpferische Basisgewerkschaft für alle Branchen der Arbeitnehmenden, für Studierende, Schüler*innen und natürlich für Arbeitslose.

Hast du Probleme auf der Arbeit oder wurde dir gekündigt? Leidest du unter deinem schlechten Lohn oder hat man dir diesen vorenthalten? Hast du Fragen zu deinem Arbeitsvertrag oder hast du Stress mit dem Jobcenter?

Dann meld dich bei uns! Wir bieten eine gewerkschaftliche Erstberatung an. Zusammen können wir über mögliche Strategien sprechen um deine Interessen durchzusetzen und um dir einen Teil deiner Würde zurückzuholen. Wir hören dir zu und unterstützen dich wo wir können – du bist nicht alleine!

Schreib uns am besten per E-Mail über: fauac@fau.org

Das erstmal als vorläufige kleine Info! Wir sind noch relativ frisch im Geschäft, werden diese Website aber in Kürze noch ausbauen 🙂

Also…

stay tuned!