Ausgeliefert – Bericht eines ehemaligen Arbeiters von Flink

Dieser Bericht erschien in der Tacheles Ausgabe 17.

Im letzten Jahr haben sich erneut mehrere Arbeiter von Flink bei uns gemeldet – Anlass war mal wieder die Praxis von Flink, mit ihren Arbeiter*innen umzugehen, wie es ihnen gerade in den Kram passt. Dabei handelt Flink ohne jegliche Rücksichtnahme auf die Bedürfnisse oder Sicherheit der Arbeiter*innen, geschweige denn die Umsetzbarkeit der geforderten Arbeitsleistungen. Dabei setzt selbst einfachstes Arbeitsrecht ihrem Verhalten keine Grenzen (siehe dazu auch „Klage gegen Flink“ in Tacheles Ausgabe 15).


Wir wollen hier einen dieser Arbeiter von Flink zu Wort kommen lassen, dessen Erfahrung beispielhaft für ein System steht, in dem Flink und ähnliche Unternehmen bewusst Arbeiter*innen in prekären Lagen einstellen. Diese können sich nur schwer gegen das Vorgehen wehren, weil ihr Lebensunterhalt und häufig auch ihr Visum an den Arbeitsverhältnissen hängt. Der Verlust des Jobs kann hierbei im schlimmsten Fall zur Abschiebung führen.

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Syndikalismus und frei Gesellschaft

Am 04. August kommt Helge Döhring zu uns um den Vortrag „Syndikalismus und freie Gesellschaft – Skizzen gesellschaftlicher Transformation“ zu halten.

Waren anarchistische Gesellschaften möglich und lebensfähig? Welche Wege zeigt uns die Geschichte für eine klassenlose, föderalistische und solidarische Gesellschaft? Über die Rolle der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaften, der politischen Verwaltung und der kulturellen Vorbedingungen spricht der Historiker Helge Döhring vom Institut für Syndikalismusforschung (SyFo), www.syfo.info mit uns.

04.08.25 | 18:30h | FAU Aachen Viktoriastr. 18

Klage gegen Flink – Der Lieferdienst Flink zahlt über 6000 € ausstehenden Lohn nach

Dieser Artikel erschien in der Tacheles Ausgabe 15

Nach vier Gerichtsterminen steht fest: Der Lieferdienst Flink muss zwei Kollegen gemeinsam über 6000 Euro ausstehenden Lohn nachzahlen. Nach zwei fristlosen Kündigungen Anfang des Jahres und keiner Reaktion auf Nachfragen der Kolleg*innen haben wir gegen Flink geklagt. Dabei haben wir nicht nur den Lohn bis zu den tatsächlichen Kündigungsfristen erkämpft, sondern haben auch Lohn aus den zurückliegenden Jahren erstreiten können, in denen Flink konsequent weniger Schichten vergab und bezahlte, als vertraglich festgehalten waren.

Flink ist einer der Lieferdienste für Lebensmittel, die während der Corona-Pandemie gegründet wurden. Das Geschäftsmodell ist in hohem Maße davon abhängig, dass die Mitarbeiter*innen, welche die Bestellungen aufnehmen und ausliefern, schnell und zuverlässig arbeiten und dabei oft ihre eigene Gesundheit opfern. Flink hat gezeigt, dass die Sicherheit des Lieferpersonals, auch „Rider“ genannt, für sie nicht an erster Stelle steht. Ein Flink-Mitarbeiter berichtet:

Ich habe mehrere Unfälle erlebt, als ich mit den E-Bikes Bestellungen auslieferte, weil die Fahrräder technische Probleme hatten. Entweder werden die Bremsen nicht regelmäßig gewartet oder die Batterien, beziehungsweise das System, haben Probleme, um die ich mich die meiste Zeit kümmern muss, obwohl wir Rider immer versuchen, das Problem beim Management anzusprechen, ohne dass es eine schnelle Lösung gibt. Das macht die Arbeit stressig.“

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Vorstellung – Eine Gewerkschaft für Solidarität und Gerechtigkeit

Dieser Beitrag erschien in der Tacheles Ausgabe 13.

Wir von der FAU Aachen sind eine kleine Gewerkschaft, die sich für die Rechte und Interessen der Arbeitnehmer*innen einsetzt. Dabei profitieren unsere Mitglieder von einer aktiven Gemeinschaft, in der sie sich gegenseitig unterstützen und Solidarität erfahren. Zu unseren Tätigkeiten gehören derzeit Erstberatungen und die Begleitung vor Gericht. Das dazu notwendige Wissen haben wir uns selbst angeeignet und geben es bei internen Bildungen an neue Mitglieder weiter. Zusätzlich versuchen wir, durch das Gründen von Betriebsgruppen die Arbeitsbedingungen über die derzeitigen Standards zu verbessern. Das bedeutet konkret, dass wir für einzelne Betriebe beispielsweise Haustarifverträge abschließen, indem wir genügend Mitglieder dort haben, um unsere Forderungen durchzusetzen.

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